Die wichtigsten Nährstoffe in der Schwangerschaft

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Im Rahmen einer Schwangerschaft sollte eine qualitativ hochwertige und weitestgehend naturbelassene Ernährung im unbedingten Zentrum stehen. Schwangere sollten demnach primär Lebensmittel konsumieren, welche sich durch ihre hohe Nährstoffdichte auszeichnen. Daher ist eine bewusste Lebensmittelauswahl unbedingt erforderlich, um eine ausreichende Versorgung mit Mikro- und Makronährstoffen sicherzustellen.

Zudem sollten schwangere Frauen ab dem vierten Schwangerschaftsmonat laut der “ Deutschen Gesellschaft für Ernährung“ ( DGE ) eine zusätzliche Energiezufuhr von 300 Kalorien pro Tag aufnehmen.

Schwangerschaft verändert Stoffwechselvorgänge

Im Zuge einer Schwangerschaft ändern sich individuelle Stoffwechselprozesse. Da der Embryo rund 90 % seiner Gesamtenergie aus der Glucose bezieht, orientiert sich der mütterliche Kohlenhydratstoffwechsel an diesem Vorgang. Etwa 40 % ,der im Blut der Schwangeren gelösten Glucose werden von der Plazenta bezogen.

Primär sollten für die Kohlenhydratzufuhr langkettige Kohlenhydrate konsumiert werden, die den Blutzuckerspiegel niedrig halten, und Heißhungerattacken präventiv entgegenwirken. Dieser Bedarf kann mit Hilfe von Getreide, Getreideprodukten, Kartoffeln sowie Gemüse gedeckt werden. Gleichzeitig intensiviert sich die Konzentration an Plasmaproteinen im Aminosäurespektrum der werdenden Mutter.

Diese sichern eine ausreichende Eisenbindungskapazität und einen funktionalen Transportmechanismus der Aminosäuren an die Plazenta. Deshalb weist der Aminosäurespiegel im fetalen Blut eine höhere Konzentration auf als bei der Mutter. Um eine ungestörte und komplikationsfreie Schwangerschaft zu gewährleisten, ist eine ausgewogene und hochwertige Ernährung zwingend erforderlich.

Hochwertige Ernährung als Basis für eine störungsfreie Schwangerschaft

Laut DGE muss die Nahrungsenergie im Idealfall zu einem Anteil von 50 % bis 60 % aus Kohlenhydraten, zu 30 % bis 35 % aus erstklassigen Ölen und zu 20 % aus hochwertigen Proteinquellen bezogen werden. Ab dem vierten Monat sollten etwa 58 g Protein täglich aufgenommen werden.

Fundamental für die Synthese der Zellmembranen ist der regelmäßige Verzehr von mehrfach ungesättigten Fettsäuern. Daher gilt es insbesondere Linolsäure, Alpha- Linolensäure sowie Docosahexansäure ( DHA ) dauerhaft zu sich zu nehmen. DHA fungiert als Strukturfett für das Gehirn, die Retina und die Nerven. Als Resultat einer unzureichenden Versorgung mit dieser mehrfach ungesättigten Fettsäure können irreversiblen Schädigungen des Ungeborenen auftreten.

Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren sollten aus pflanzlichen Ölen wie etwa nativem Bio- Hanföl bezogen werden. Alternativ dienen Kaltwasserfische wie Lachs, Makrele oder Hering als Quelle des Fettes. Der Bedarf an Kohlenhydraten sollte über Vollkornbrote, Vollkornreis, Kartoffeln, Gemüse und Obst gedeckt werden. In erster Linie sind komplexe Kohlenhydrate aufzunehmen, da diese eine mütterliche Glucosebelastung verhindern.

Zudem gewährleisten die Kohlenhydrate eine gute Ballaststoffzufuhr. In Kombination mit einer Flüssigkeitsaufnahme von mindestens zwei Litern pro Tag, wird zusätzlich das Risiko für eine Obstipation minimiert. Süßigkeiten sollten nicht mehr als 10 % des täglichen Kohlenhydratanteils einnehmen. Demnach sollten schwangere Frauen möglichst nicht mehr als 40 g Zucker pro Tag aufnehmen.

Erhöhter Energieumsatz führt oft zu einem Mangel an Mikro- und Makronährstoffen

Als Reaktion auf den erhöhten Energieumsatz sowie die konzentrierte Syntheseleistung, ergibt sich ein erhöhter Bedarf an verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen. Allerdings besitzen Schwangere vorwiegend einen verstärkten Bedarf an Folsäure, Eisen, Calcium und Jod.

Demnach benötigen Schwangere täglich 1,1 mg Vitamin A, 13 mg Vitamin E, 1,2 mg Vitamin B1, 1,5 mg Vitamin B2, 1,9 mg Vitamin B6 und 110 mg Vitamin C. Dieser Bedarf ist unkompliziert über den bewussten Verzehr von Obst und Gemüse zu stillen.

Folsäure sollte täglich in Form von 600 Nanogramm verzehrt werden. Zudem sollten schwangere Frauen rund 230 Nanogramm Jod und 30 mg Eisen pro Tag zu sich nehmen. Der erhöhte Bedarf an Eisen ist über exzellente Wurst- und Fleischwaren und Vollkorngetreide zu decken. Zusätzlich sind Hülsenfrüchte und Gemüse wie Fenchel und Spinat hochwertige Quellen für Eisen.

Grundsätzlich sollten eisen- und calciumreiche Nahrungsmittel nicht miteinander kombiniert werden, um sowohl die Eisen- als auch die Calciumaufnahme nicht zu behindern. Prinzipiell fördert natürliches Vitamin C die Eisenaufnahme. Daher sollte etwa verdünnter Acerola- Muttersaft in Bioqualität zum Essen getrunken werden. Jod begünstigt das Wachstum und die Ausbildung verschiedener Organe und forciert die Hirnentwicklung des Ungeborenen. Ein signifikanter Jodmangel kann demnach zu Fehlgeburten oder Missbildungen führen.

Deshalb sollten regelmäßig jodhaltige Fische wie Sealachs, Kabeljau oder Scholle verzehrt werden. Zudem kann jodreiches Speisesalz verwendet werden. Allerdings kann der erhöhte Jodbedarf nur in Einzelfällen über die natürliche Nahrung gestillt werden. In Absprache mit dem Arzt sollten deshalb Jodtabletten konsumiert werden.

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