Babyschale, Reboarder oder vorwärtsgerichteter Kindersitz: Sicher Autofahren zu jeder Zeit

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Mit dem eigenen Kind im Auto unterwegs zu sein, sorgt bei vielen Eltern für Verunsicherung. Die häufigsten Bedenken drehen sich dabei meist um die Frage, ob das Baby wirklich sicher transportiert wird. Auch später, wenn die Mini-Beifahrer größer geworden sind und ein Wechsel des Kindersitzes ansteht, spielt das Thema Sicherheit eine nicht weniger bedeutende Rolle. Dieser Ratgeber soll Abhilfe schaffen und einen Überblick darüber geben, wann welche Ausführung genutzt werden sollte.

Die Babyschale (Gruppe 0+): Am Anfang das Beste

Schon auf der Fahrt vom Krankenhaus nach Hause und in den kommenden Monaten danach sollte der Nachwuchs stets in einer Babyschale transportiert werden. Diese zählt zur Gruppe 0+, richtet sich nach den ergonomischen Bedürfnissen der kleinen Körper und muss rückwärtsgerichtet eingebaut sein. Das ist darauf zurückzuführen, weil Säuglinge ihren Kopf noch nicht selbst halten können. Ist das Kind während der Fahrt nach vorn gerichtet, könnte es bei einem Auffahrunfall sonst zu schweren Schäden an der Wirbelsäule kommen.

Was Befestigungsmöglichkeiten betrifft, gibt es bei Babyschalen sowohl Modelle, die mit dem Drei-Punkt-Gurt des Wagens gesichert werden als auch solche, bei denen eine sogenannte Isofix-Basis als Grundlage dient. In beiden Fällen wird das Kind nicht mit dem Autogurt angeschnallt, sondern mit einem Fünf-Punkt-Gurt, der fest mit der Schale verbunden ist.

Platziert werden sollte die Babyschale besser nicht auf dem Beifahrersitz, sondern hinten im Wagen. Geht es nicht anders, muss der Airbag unbedingt deaktiviert werden, da er beim Aufblasen im Ernstfall zu Verletzungen führen könnte. Was die Sicherheit betrifft, lohnt sich vorheriges Informieren. Der ADAC hat erst im Herbst 2018 Kindersitze – darunter auch zwei Schalen – getestet und informiert auf seiner Webseite über die Ergebnisse.

Die Babyschale ist so lange die richtige Wahl, wie das Kind kleiner als 75 Zentimeter und leichter als 13 Kilogramm ist. Anschließend sollte ein Wechsel vorgenommen werden, da der Kopf über die Kante hinausragen kann und somit nicht mehr einwandfrei geschützt bleibt. Der Wechsel steht üblicherweise mit etwa 15 Monaten an. Das Alter ist jedoch nicht ausschlaggebend, sondern vielmehr Größe und Gewicht.

Der Reboarder (Gruppe 0+/1): Weiter rückwärtsgerichtet fahren

Reboarder gehören zur Sitz-Gruppe 0+/1, die sich an Kinder zwischen 9 und 18 Kilogramm sowie bis zu einer Größe von rund 100 Zentimetern richtet. Das sind in aller Regel Kleinkinder oder sehr junge Kindergartenkinder, deren Nackenmuskulatur noch nicht vollständig ausgebildet ist.

Wie aus der enthaltenen Infografik hervorgeht, nimmt der kindliche Kopf lange Zeit einen großen Teil des Körpergewichtes ein. Bei einem Aufprall in einem vorwärtsgerichteten Sitz wirken folglich starke Kräfte auf die Wirbelsäule, die diesen nicht gewachsen ist. Daher empfiehlt es sich, den Nachwuchs im Anschluss an die Babyschale in einem Reboarder zu transportieren, da dieser rückwärtsgerichtet eingebaut wird.

So bleibt der heranwachsende Körper bei einem Frontalaufprall besser geschützt und das Genick wird erheblich weniger belastet. Auch Reboarder sollten nicht auf dem Beifahrersitz montiert werden und wenn doch, ist erneut das Abschalten des Airbags wichtig. Wer auf eine gute Befestigung achtet und Kindersitze passend zu Gewicht und Größe nutzt, dessen Sprössling fährt in einem Reboarder ganze fünf Mal sicherer als in Ausführungen, die nach vorn gerichtet sind.

Der vorwärtsgerichtete Kindersitz (Gruppe 2/3): Der Nachwuchs wird groß

Kinder fahren für gewöhnlich bis zu ihrem vierten Geburtstag problemlos im Reboarder mit. Sind die Maximalwerte im Hinblick auf Größe und Gewicht erreicht, steht der Umstieg auf das erste vorwärtsgerichtete Modell an. Dabei wird zwischen zwei Gruppen unterschieden:

Gruppe 2:

  • Zwischen 15 und 25 Kilogramm
  • bis zu einer Körpergröße von 125 Zentimeter

Gruppe 3:

  • Zwischen 22 und 36 Kilogramm
  • bis zu einer Körpergröße von 150 Zentimeter

Ein Sitz der Gruppe 2 kann für Kinder bis zu einem Alter von rund sieben Jahren verwendet werden. Die Gruppe 3 Produkte sind bis zur weiterführenden Schule die optimale Wahl. Danach sind die Kleinen groß genug, um ohne Sitz im Auto mitzufahren. Als Richtwert gilt hier eine Größe von mehr als 150 Zentimetern.

Ein vorwärtsgerichteter Kindersitz sollte genau wie die niedrigeren Gruppen fest im Fahrzeug stehen. Eine zusätzliche Befestigung gibt es normalerweise nicht, das Kind wird also mit dem Drei-Punkt-Gurt des Autos angeschnallt. Damit dieser richtig positioniert werden kann und nicht quer über den Hals verläuft, sind viele Modelle mit einer kleinen Führungsöse ausgestattet.

Wenn eine Familie mehr als einen Wagen besitzt, sollte über die Anschaffung mehrerer Sitze nachgedacht werden, da gerade die größeren Modelle recht sperrig und schwer sein können. Darüber hinaus ist es dadurch möglich, PKWs von Freunden oder den Großeltern für spontane Tagesausflüge passend auszustatten.

 

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