Knapp 80 Prozent aller Männer und ein ebenfalls hoher Prozentsatz aller Frauen sehen sich an einem bestimmten Punkt in ihrem Leben mit dem Problem Haarausfall konfrontiert. Für die verschiedenen Formen von Haarausfall können mehrere Ursachen verantwortlich sein. Dieser Text klärt auf, welche Formen von Haarausfall es gibt und wie man sie am wirksamsten bekämpft.
Erblich bedingter Haarausfall oder Folge des Lebensstils?
Haarausfall ist eine Massenerscheinung – wobei Mediziner sich durchaus davor scheuen, den Begriff „Krankheit“ für einen altersbedingten Haarverlust zu verwenden. In der Tat ist das Ausfallen der Haare im Alter derartig häufig und für die Betroffenen medizinisch unbedenklich, dass man nicht von einer echten Krankheit sprechen kann. Trotzdem ist Haarausfall für die Betroffenen oft unangenehm, da er das Aussehen und die Wahrnehmung durch Andere stark beeinflussen kann.
Jüngste Forschungen haben ergeben, dass erblicher Haarausfall tatsächlich Realität ist und alles andere als selten auftritt. Höchstwahrscheinlich ist es nicht, wie zunächst angenommen, die Elterngeneration, die über ein Risiko Aufschluss geben kann. Vielmehr muss die Großelterngeneration ins Auge gefasst werden, um das eigene Risiko für erblichen Haarausfall einschätzen zu können. Haarausfall kann aber auch durch eine Reihe von Umweltfaktoren beeinflusst werden. So ist unter anderem bekannt, dass Rauchen zu Haarausfall führt.
Auch eine konstante Mangelernährung, beispielsweise die unzureichende Zufuhr von Zink, Folsäure oder Vitamin B12, kann eine Ursache von Haarausfall sein. Eine falsche oder zu intensive Form der Haarpflege kann ebenfalls dazu führen, dass Haare verstärkt ausfallen – zum Beispiel, wenn sie durch sehr häufiges Waschen, Kämmen oder Färben austrocknen und brüchig werden.
Während man jedoch gegen diese selbst herbeigeführten Formen von Haarausfall durch eine Umstellung von Gewohnheiten etwas unternehmen kann, hilft beim erblich bedingten Haarausfall nur wenig. Hier ist das Mittel der Wahl meist die Haartransplantation.
Was hilft wirklich gegen erblich bedingten Haarausfall?
Die Kosmetikindustrie bietet eine Vielzahl von Produkten an, die angeblich gegen Haarausfall helfen sollen. Da nun aber bekannt ist, dass ein Großteil der Fälle von Haarausfall genetische Ursachen hat, sollte klar sein, dass keine Spülung und kein Shampoo der Welt gegen dieses biologische Faktum ankommt. Das heißt aber nicht, dass es nicht verschiedene Methoden um Erblichen Haarausfall zu behandeln gäbe.
Viele Menschen, für die der Haarausfall eine immense Belastung darstellt, greifen auf eine Haartransplantation zurück. Die Methoden hierfür unterscheiden sich im wesentlichen in Art und Umfang der verwendeten Materialien. Das Prinzip ist aber immer ähnlich: Von einer Körperstelle mit aktivem Haarwuchs werden Haarwurzelzellen entnommen und auf die von Haarausfall betroffenen Stellen gepflanzt. Der Eingriff ist in der Regel nach wenigen Stunden vorbei.
Nach einem kurzen Heilungsprozess können die Patienten bereits nach ein paar Monaten erste Ergebnisse sehen: Aus den verpflanzten Haarwurzeln treiben neue, körpereigene Haare. Diese Methode eignet sich am besten in Fällen, in denen der Haarausfall noch nicht allzu weit fortgeschritten ist.
Die Transplantation kann gänzlich unbedeckte Stellen wieder mit Haaren füllen oder auch ein allgemein lichter gewordenes Haarbild wieder fülliger erscheinen lassen. Durch die Nutzung eigener Haarzellen wirkt das Gesamtbild gerade so, als seien den Betroffenen auf magische Art und Weise wieder mehr eigene Haare gewachsen.