Leben als Patchworkfamilie – Zwischen Glücksgefühlen und Alltagstrott

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Bei einer Patchworkfamilie handelt es sich um einen neuen Namen einer Familienform, die schon seit längerer Zeit existiert. Bei einer Stieffamilie war der typische Ausgangspunkt meist eine Verwitwunt des Elternteils, doch bei der modernen Patchworkfamilie handelt es sich als Ausgangspunkt meist um eine Scheidung. Die Zahl der Patchworkfamilien nimmt zu, nachdem auch die Scheidungsrate steigt.

In der heutigen Zeit wird in Österreich fast jede zweite Ehe geschieden und mit dazu kommt noch die Anzahl der Trennungen von den unverheirateten Paaren mit gemeinsamen Kindern. Die Patchworkfamilien entstehen immer dann, wenn die getrennten Elternteile neue Partnerschaften eingehen.

Was genau ist eine Patchworkfamilie?

Aus der psychologischen Sicht wird bei der Patchworkfamilie eine Partnerschaft verstanden, wo zumindest einer der Partner mehrere oder ein Kind in die Beziehung mitbringt. Damit es sich um die Patchworkfamilie handelt, müssen nicht beide Partner gemeinsame Kinder zeugen oder Kinder haben und es muss auch nicht eine Ehe eingegangen werden.

Es gibt die Patchworkfamilien in den unterschiedlichsten Varianten. Die Stiefvaterfamilie ist die häufigste Form und hier bringen Frauen die Kinder der früheren Partneschaft in die neue Beziehung mit. Die Stiefmutterfamilie ist das Pendant dazu und diese Form hat es sehr schwer. Zwischen zwei Müttern ist der kindliche Loyalitätskonflikt sehr groß und an die Mutterfigur sind die Erwartungen meist höher.

Als temporäres Familienmodell ist die Stiefmutterfamilie sehr häufig. Die Kinder besuchen dabei den leiblichen Vater und seine neue Partnerin. Von der zusammengesetzten Stieffamilie wird gesprochen, wenn beide Partner dann Kinder mit in einen Haushalt bringen.

Was man als Patchworkfamilie beachten sollte

Bei den in Deutschland geschlossenen Ehen werden fünfzig Prozent in den ersten 7 Jahren wieder geschieden. Über die Hälfte der geschiedenen Väter und Mütter haben nach einem Jahr dann wieder einen Partner. Ist bei dem Kind nicht zumindest ein Elternteil dann der leibliche Elternteil, dann entsteht die Stieffamilie. Das bunte Familienleben heißt Patchworkfamilie.

Es gibt eben einige Variationsmöglichkeiten wie Stiefvaterfamilien oder Stiefmutterfamilien. Außerdem gibt es auch Familien mit gemeinsamen Stiefkindern und Kindern. Oft sind die Kinder nur zeitweise zu Besuch und oft leben die Kinder dauerhaft in der Familie. Die Familienforscher unterscheiden sogar über 70 unterschiedliche Zusammensetzungsmöglichkeiten.

Die Gemeinsamkeit bei allen ist, dass ein neues Elternteil zu dem leiblichen Elternteil hinzutritt. Bei vielen Familienforschern gelten die Patchworkfamilien als Familienmodell der Zukunft. Es wird erwartet, dass immer mehr Jugendliche in mehreren Familien aufwachsen. Es wird davon ausgegangen, dass Kinder in zwischen 7 und 13 Prozent sämtlicher Haushalte in Deutschland in den Stieffamilien leben.

An die Familienmitglieder stellt dies eine große Herausforderung, denn jeder benötigt Toleranz, Geduld und Mut. Es gibt damit jedoch auch eine Chance, denn Kinder sollen damit auf gesellschaftliche Diskriminierung sensibler reagaieren und Verantwortung übernehmen.

 

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