Masern und Mumps sind wohl die klassischen Kinderkrankheiten schlechthin. Im Kindesalter sind fast alle betroffen – doch was zeichnet die Krankheitsbilder eigentlich aus und welche Komplikationen können hierdurch entstehen? Dieser Beitrag schafft ein wenig Licht ins Dunkle und klärt unwissende Eltern auf.
Masern – Symptome und Komplikationen
Masern sind eine der typischen Kinderkrankheiten. Die durch Viren verursachte Infektion löst hohes Fieber und einen Hautausschlag auf. Eine Schutzimpfung für Babys wird empfohlen. Es kann allerdings trotz Impfung zu einer Infektion kommen. Nach einer Erkrankung entwickelt der Organismus eine lebenslange Immunität gegen das Virus. Das Masernvirus ist hoch ansteckend und wird durch Tröpfcheninfektion übertragen, also durch Husten, Niesen oder andere Körperflüssigkeiten der betroffenen Person. Die Inkubationszeit beträgt 8 bis 12 Tage.
Symptome
Am Anfang der Erkrankung ist diese kaum von einer herkömmlichen Erkältung zu unterscheiden. Der Betroffene hat Husten, Schnupfen und ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl. Oftmals ist auch eine Bindehautentzündung zu verzeichnen, die sich durch gerötete, geschwollene Augen und Sekretbildung bemerkbar macht. Plötzlich ansteigendes, hohes Fieber kann ein erster Hinweis auf die Masernerkrankung sein. Charakteristisch für Masern sind die sogenannten Koplik Flecken – helle Flecken auf den Wangenschleimhäuten im Bereich der Backenzähne.
Dieses Anfangsstadium dauert etwa 2-3 Tage. Danach tritt der typische Hautausschlag auf. Die roten Flecken beginnen zumeist hinter den Ohren und verbreiten sich dann symmetrisch über das Gesicht, den Hals, den Körper sowie Arme, Beine, Hände und Füße. Das Fieber steigt sehr hoch an. Im Verlauf der Erkrankung verfärbt sich der Hautausschlag und nimmt eine bräunliche Farbe an.
Komplikationen
Masern können zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Eine Meningitis (Hirnhautentzündung) tritt in einem von 10.000 fällen bei Kleinkindern auf. Diese kann bleibende Schäden hinterlassen und selten auch zum Tod führen. Bei Verdacht auf Masern sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Nur dieser kann eine eindeutige Diagnose stellen. Es gibt kein wirksames Medikament gegen die Erkrankung. Eine Linderung der Symptome ist wichtig und Bettruhe absolut sinnvoll.
Mumps – Symptome und Komplikationen
Mumps ist eine Viruserkrankung und kommt ebenfalls typischerweise im Kindesalter vor. Es können allerdings auch Erwachsene betroffen sein. Meistens tritt die Erkrankung zwischen dem 2. Und dem 15. Lebensjahr auf. Je älter der Betroffene ist, desto schwerer und komplikationsreicher verläuft die Infektion. Jungen erkranken häufiger als Mädchen. Das Virus wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Mumps betrifft die Ohrspeicheldrüsen und andere Organe. Nach der Erkrankung besteht eine lebenslange Immunität.
Symptome
Fieber tritt auf und eine charakteristische Schwellung der Ohrspeicheldrüse mit abstehenden Ohrläppchen. Der Erkrankte hat Schmerzen vor allem beim Kauen. Auch andere Speicheldrüsen, wie etwa die Bauchspeicheldrüse, können entzündet sein. Dadurch werden Erbrechen, Durchfall und Oberbauchschmerzen verursacht.
Komplikationen
Etwa 3 bis 15 % der Fälle erleiden eine Hirnhautentzündung. Deren Symptome wie Kopf- und Nackenschmerzen, Nackensteifigkeit und Lichtscheuigkeit können bereits eine Woche vor bis zu drei Wochen nach der Erkrankung auftreten. Seltener kommt eine Hirnentzündung vor, die in wenigen Fällen dauerhafte Schädigungen des Nervensystems hinterlässt. Etwa eine von 10000 Erkrankungen verursacht eine Innenohrschwerhörigkeit.
Diese kann auf einer oder aber auch auf beiden Seiten auftreten. Das Virus kann bei Jungen und Männern die Hoden befallen, führt manchmal zu Fruchtbarkeitsstörungen und selten auch zu Unfruchtbarkeit. Seltene Komplikationen sind Entzündungen der Gelenke, der Eierstöcke, der Nieren, der Schilddrüse, des Herzmuskels und der Bauchspeicheldrüse.
Es gibt keine spezifische Behandlung gegen Mumps. Die Symptome können gelindert werden. Kühlung hilft bei den geschwollenen Ohrspeicheldrüsen, das Fieber kann gesenkt werden und der Betroffene sollte möglichst weiche Speisen zu sich nehmen.