Eine der grundlegenden Säulen des Corona-Schutzkonzeptes in Schulen ist das regelmäßige Lüften der Unterrichtsräume. Das entspricht der gängigen AHA+L-Formel: Neben dem Abstand halten, dem regelmäßigen Waschen und Desinfizieren der Hände sowie dem Tragen einer Alltagsmaske ist Lüften in vielen Schulen die einzige Möglichkeit, um für einen Luftaustausch zu sorgen. Doch nicht nur während der Pandemie ist das Lüften über die Fenster entscheidend für die Gesundheit. Blanc Hygienic erklärt, warum frische Luft vor allem für Schülerinnen und Schüler wichtig ist und worauf es bei der Frischluftzufuhr ankommt.
Lüften verbessert die Luftqualität und minimiert Gesundheitsrisiken
In deutschen Schulen sitzen in der Regel zwischen 20 und 30 Schülerinnen und Schüler in einem Klassenzimmer. Umso wichtiger ist es, für eine gute Luftqualität zu sorgen. Da in den meisten Schulen keine zentralen Lüftungsanlagen eingebaut sind, ist das Lüften über die Fenster die einzige Möglichkeit, um den Luftaustausch zu gewährleisten. Beim Stoß- oder Querlüften gelangt frische Luft in den Unterrichtsraum, während verbrauchte Luft und mit ihr auch Feuchtigkeit, Feinstaub und Kohlendioxid (CO₂) nach außen gelangen. Vor allem letzteres kann die Konzentrationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler nachhaltig beeinträchtigen und das Lernen erschweren.
Je mehr Kinder sich in einem geschlossenen Klassenraum befinden, desto mehr CO₂ sammelt sich in der Raumluft an und verursacht Ermüdungserscheinungen und Kopfschmerzen, die sich schließlich nachträglich auf die kognitive Leistung und das Lernen auswirken können. Aber auch Gerüche oder Ausdünstungen aus Bodenbelägen oder Möbeln können die Luftqualität erheblich verschlechtern. Für Kinder, die sich noch im Wachstum befinden und, gemessen an ihrem Körpergewicht, mehr Luft einatmen als Erwachsene, kann sich das ungünstig auf die Gesundheit auswirken, insbesondere bei Asthmatikern und Allergikern.
Durch das Lüften gelangen CO₂, Schadstoffe und Feuchtigkeit nach außen. Während hohe Luftfeuchtigkeit beispielsweise die Bildung von Schimmel und das Wachstum von Bakterien begünstigt, sorgt eine zu geringe Luftfeuchtigkeit dafür, dass sich das Risiko für Atemwegserkrankungen und die Verbreitung sowie Übertragung von Erkältungs-, Grippe- und Coronaviren erhöht.
Wie funktioniert richtiges Lüften im Schulalltag?
Um die Luftqualität in der Schule zu verbessern und einen Schutz vor infektiösen Partikeln zu gewährleisten, ist ein dreifacher Luftwechsel pro Stunde empfehlenswert. Das heißt, es sollten mindestens alle 20 Minuten während des Unterrichts und anschließend während der gesamten Pause die Fenster weit geöffnet werden. Im Winter ist es ausreichend, etwa drei bis fünf Minuten lang zu lüften, da der Temperaturunterschied zwischen innen und außer größer ist. An warmen Tagen sollte die Lüftungsdauer mindestens 10 bis 20 Minuten betragen. Im Hochsummer empfiehlt es sich dagegen, die Fenster durchgehend zu öffnen.
Beim Lüften ist es nicht ausreichend, das Fenster lediglich anzukippen, da auf diese Weise kein ausreichender Luftaustausch möglich ist. Auch das Lüften über die Türen des Klassenzimmers ist unzureichend und erhöht das Risiko, dass virushaltige Partikel über den Flur von einem Raum in den anderen gelangen. Am effektivsten ist das Querlüften, bei dem die Fenster des Unterrichtsraums und ein Fenster auf der gegenüberliegenden Seite, zum Beispiel im Flur, weit geöffnet werden. Auch das Stoßlüften über mehrere Fenster auf lediglich einer Seite sorgt dafür, dass frische Luft in den Raum und verbrauchte Atemluft hinaus gelangt.
Das Fenster über mehrere Stunden oder den ganzen Tag nur anzukippen bringt keine Vorteile. Im Gegenteil: In der kalten Jahreszeit entweicht die Wärme und das Klassenzimmer kühlt aus, was für die Schülerinnen und Schüler ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen kann.
Wann Lüften allein nicht mehr ausreichend ist
Das regelmäßige Lüften in der Schule sorgt zwar dafür, die Lernatmosphäre zu verbessern und gesundheitliche Beeinträchtigungen zu minimieren. Aber vor allem im Winter, wenn die Corona-Zahlen steigen und sich hochansteckende neue Virusvarianten verbreiten, kann es sinnvoll sein, das Lüften mit weiteren Infektionsschutzmaßnahmen zu verknüpfen. Dazu zählen in erster Linie Abstandhalten und das regelmäßige Waschen und Desinfizieren der Hände, zum Beispiel an in der Schule aufgestellten Desinfektionsspendern. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung minimiert das Ansteckungsrisiko durch Tröpfcheninfektion, wobei FFP2-Masken in Innenräumen den besten Schutz gewährleisten. Zusätzlichen können mobile Luftreinigungsgeräte das Lüften ergänzen und die in der Raumluft enthaltenen infektiösen Partikel minimieren.
Über den Autor:
Maximilian Schwack ist Hygieneexperte und Mitarbeiter der Blanc Hygienic Solutions GmbH in Neckarbischofsheim. Das Unternehmen ist Spezialist für Wasch- und Arbeitsraumhygiene und vereint über 30-jähriges Produktentwicklerwissen, Markterfahrung und Branchen Know-how zu einer Einheit. Ein im Detail aufeinander abgestimmtes Produkt-Portfolio sowie ein breitgefächertes Papier-, Füll- und Zusatzsortiment bietet eine bedarfsgerechte Auswahl an bewährten Qualitätsprodukten und sorgt für ein flächendeckendes Angebot aus einer Hand.