Schreikinder: Anzeichen, Ursachen und wie man sie beruhigt

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Jedes Babys schreit und signalisiert seinen Eltern dadurch, dass es etwas braucht. Schreikinder hingegen brüllen und weinen stundenlang und kommen auch durch Stillen, Wickeln und Trösten oder Tragen nicht zur Ruhe. Schreit das Neugeborene sehr viel, ist es wichtig mithilfe eines Kinderarztes in Erfahrung zu bringen, warum das so ist. Familien mit einem Schreikind stehen unter einer hohen Dauerbelastung und benötigen Hilfe.

Typische Anzeichen von Schreikindern

Im Jahre 1954 wurde vom amerikanischen Kinderarzt Morris Wessel die Dreierregel entwickelt, die erkennt, ob es sich um ein Schreikind handelt oder nicht. Sind die folgenden drei Kriterien erfüllt, hat die Familie es mit einem Schreibaby zu tun:

  1. Der Nachwuchs schreit mindestens dreimal pro Woche und dies mehr als drei Stunden jeden Tag und dieser Zustand hält über einen Zeitraum von mehr als drei Wochen an. Das Baby hat frische Windeln, ist gestillt und lässt nicht beruhigen, dann handelt es sich eindeutig um ein Schreikind.
  2. Weint ein Kind etwa eine Stunde am Tag ist dies durchaus normal. Lässt es sich zudem mittels Kuscheln, Füttern und Wickeln beruhigen, handelt es sich definitiv um kein Schreikind.
  3. Bei weinenden Schreikindern verfärbt sich das Gesicht dunkelrot und die Babys schwitzen. Darüber hinaus ist die Körpermuskulatur des Kindes angespannt.

Ein Schreikind in der Familie erzeugt Schlaflosigkeit

Die ganze Familie leidet unter Schlaflosigkeit, wenn ein Schreikind viele Stunden weint. Sind alle endlich vor Erschöpfung eingeschlafen, klingelt auch schon wieder der Wecker. Vater, Mutter und Geschwister haben keine Erholungsphasen mehr und werden ungewollt aggressiv, da sie völlig überfordert sind.

Die möglichen Ursachen

Studien beweisen, dass die Ursache für das stundenlange weinen nur sehr selten mit der Verdauung zu tun hat. Maximal zehn Prozent der betroffenen Kinder haben eine Nahrungsmittelunverträglichkeit und vertragen weder Kuhmilch- noch Soja-Eiweiß. Eine Speiseröhrenentzündung, sowie Sodbrennen ist ebenfalls nur selten die Ursache. Ein Blähbauch wird in der Regel nicht durch Koliken verursacht, sondern durch die geschluckte Luft, die beim Schreien im Bauch entsteht. Die Ursache bei Schreibabys liegt eher darin, dass sie Probleme mit ihrer Körperfunktionen haben. Ebenfalls Schwierigkeiten mit der Selbstregulation ihrer Aufmerksamkeit sind eine mögliche Ursache. Ein Schreikind ist viel empfindlicher und reagiert auch dementsprechend auf alle Umweltreize und leidet Stress und ist überreizt.

Schreikind – was hilft wirklich?

  • So ruhig wie möglich reagieren. Stress verschlimmert die Situation. Im schlimmsten Fall sind Ohrstöpsel eine gute Lösung.
  • Mit dem Kinderarzt oder der Hebamme abklären, ob das Kind krank ist oder es sich wirklich um ein Schreibaby handelt.
  • Der Tagesablauf sollte geregelt und ohne Stress sein. Besuch oder Fernsehen sollte auf ein Minimum reduziert werden.
  • Eine sanfte Massage oder ein warmes Bad beruhigen das Kind.
  • Die Hilfe einer Schreiambulanz in Anspruch nehmen.
  • Das Kind in keinem Fall schütteln, sondern an einem sicheren Ort ablegen und selbst zur Ruhe kommen.

Unterstützung suchen

Familien mit Schreikindern sollten sich in jedem Fall Unterstützung suchen, wenn sie das Geschrei ihres Babys an den Rand Ihrer Nerven bringt. Das laute Gebrüll, sowie die Schlaflosigkeit und die körperliche Überforderung und auch die Hilflosigkeit zerren an den Kräften. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass sich die Erziehungsberechtigten so rasch wie möglich Unterstützung suchen. Die richtigen Ansprechpartner sind eine Schreiambulanz, sowie ein Kinderarzt und die Hebamme. Ebenfalls Foren und Communitys im Internet, die einen Austausch mit betroffenen Eltern erlauben, können mit guten Tipps helfen trotz Schreikind ausreichend zu schlafen und sich zu. Ebenfalls für die Geschwister ist eine Unterstützung von Außen wichtig, damit sie sich nicht benachteiligt fühlen.

 

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