Einige kennen es selbst noch aus der Schulzeit, andere lernen es gerade bei dem eigenen Kind kennen. Einen Tadel aus der Schule. Ob mündlich, schriftlich oder als Klassenbucheintrag, über einen Tadel freut sich niemand so recht.
Tadel in der Schule – Über Sinn und Unsinn
In der Regel soll ein Tadel eine erzieherische Maßnahme darstellen, wenn ein Schüler ein Fehlverhalten innerhalb der Schulzeit aufweist. Häufig wird von einigen Lehrern erst bei einem wiederholten Fehlverhalten getadelt. Solch ein Verhalten kann sich in Form von massiven Unterrichtsstörungen, verbalen und körperlichen Attacken auf Mitschüler oder Lehrer, oder allgemeinen Verstoßen gegen die Schulordnung äußern.
Auch bei unentschuldigtem Fernbleiben aus der Schule kann es zu einem Tadel kommen. Lehrer dürfen nicht ohne einen tatkräftigen Grund tadeln, auch sie haben gewisse Vorschriften einzuhalten. Die Form des Tadels kann eine mündliche Verwarnung sein, ein Eintrag in das Klassenbuch, oder aber ein Brief an die Eltern.
Mit welchen Konsequenzen müssen Eltern und Kind rechnen
Ein Tadel allein bedeutet meist nicht den Untergang der Welt, im übertriebenen Sinne. Im Normalfall erscheint dies nicht auf dem Zeugnis, es sei denn, die Lehrer beraten aus besonderen Gründen etwas anderes in der Notenkonferenz. Erscheint ein Kommentar zu dem Tadel auf dem Zeugnis, ist es auch bei Bewerbungen ersichtlich.
Sorgen sollten Erziehungsberechtigte sich vor allem dann, wenn der zweite Tadel eintrifft. Je nach Schule und Bundesland gibt es ab dem zweiten oder dritten Tadel eine Klassenkonferenz. Das wiederum bedeutet, dass Eltern, beteiligte Lehrer, Rektor, Schüler, Elternvertretung und eventuell Vertreter der Schüler zusammen kommen um über das Fehlverhalten des Schülers, sowie dessen Konsequenzen zu reden. Im schlimmsten Fall folgt ein Verweis von der Schule.
Rechte von Schülern und Eltern bei einem Tadel in der Schule
Ein Tadel muss selbstverständlich nicht kommentarlos angenommen und akzeptiert werden. Jeder Schüler hat das Recht auf eine Stellungnahme in der er oder sie sich zu dem Verweis äußern kann. Die Eltern haben das Recht auf Anwesenheit und ebenso auf Rechtfertigung. Daraufhin muss überprüft und sorgfältig besprochen werden, ob der Tadel gerechtfertigt ist oder ob der Schüler noch Mal mit einem blauen Auge davon kommt.
In einigen Fällen kommt es auch vor, dass Lehrer diese Methode nutzen um einen Schüler bewusst zu schikanieren. Wird das Recht auf eine Stellungnahme verweigert, so besteht die Möglichkeit eine Beschwerde einzureichen. Entweder an die zuständige Schulregierung, oder direkt an das zuständige Kultusministerium. Diese Stellen geben Hilfestellungen für Eltern und Schüler.
Im Regelfall gibt es zur Klärung des Falls ein Gespräch mit einem Vertreter des Kultusministeriums, den Erziehungsberechtigten, den Lehrern, dem Schüler und dem Rektor. Innerhalb dieses Gespräches werden alle Parteien angehört und daraufhin entschieden, welche Maßnahmen endgültig getroffen werden.
Informationen für Eltern und Erziehungsberechtigte
Es hat immer einen Hintergrund weshalb ein Schüler mit einem Tadel Heim kommt. Liegt die Schuld bei ihm, oder bei dem Lehrer? Als Erwachsener sollte man versuchen die Vertrauensbasis zu dem Kind so weit zu öffnen, dass es von allein erzählt was los ist. Hat das Kind Mist gebaut? Weshalb hat es das getan? Woher kommen die Ursachen dafür?
Ist die eigene Ergründung der Ursachen nicht möglich, ist es manchmal ratsam, eventuell notwendige Hilfe in Anspruch zu nehmen. Jedes Kind hat das Recht darauf seine Sorgen los zu werden, bevor sie in Aggressionen oder missgünstigem Verhalten enden. Sollte das Kind keine Schuld tragen, steht der eigene Schutz des Kindes vielleicht auf dem Spiel. Hier sollte erst Recht tiefer nachgeforscht werden, von wo jemand dem Kind schaden möchte und weshalb.