Wenn die Familienplanung abgeschlossen ist, oder auch im reiferen Alter kein Kinderwunsch vorliegt, rückt die Sterilisation als endgültige und sichere Verhütungsmethode immer mehr in den Fokus von Paaren. Da die Sterilisation des Mannes deutlich unkomplizierter verläuft, entscheiden sich viele Paare für eine Vasektomie. Wir haben uns mit den verschiedenen Methoden und dem Verlauf des Eingriffs befasst.
Was ist eine Vasektomie?
Der Begriff Vasektomie bezeichnet die Sterilisation des Mannes. Hierbei wird der Samenleiter durchtrennt und in der Regel ein Teil des Samenleiters entfernt. Letzteres ist erforderlich, um ein späteres Zusammenwachsen zu verhindern. Dadurch könnte die Zeugungsfähigkeit des Mannes wieder hergestellt werden, was nicht im Sinne des Patienten ist. Grundsätzlich besteht jedoch auch nach einer Vasektomie die Möglichkeit, durch einen weiteren operativen Eingriff die Zeugungsfähigkeit des Mannes erneut herzustellen. Dieser Eingriff ist mit deutlich mehr Aufwand und höheren Kosten als eine Vasektomie verbunden. Daher sollte ein solcher Eingriff im Vorfeld gründlich überlegt sein und mit der eigenen Partnerin besprochen werden.
Methoden der Vasektomie
Bei der Sterilisation des Mannes werden unterschiedliche Methoden angewandt. Die klassische Vasektomie erfolgt durch einen kleinen Schnitt von maximal einem Zentimeter Länge mit dem Skalpell und die Freilegung des Samenleiters. Er wird anschließend durchtrennt und der Arzt entfernt einen Teil des Samenleiters, um ein späteres Zusammenwachsen zu verhindern. Ganz ohne diesen Schnitt kommt die Non Skalpell Vasektomie aus. Hierbei wird die Skrotalhaut an zwei Stellen punktiert, gespreizt und ebenfalls der Samenleiter durchtrennt. Durch das Dehnen der kleinen Hautlöcher ist anschließend keine Naht erforderlich. Sie wachsen durch die natürliche Wundheilung selbstständig zusammen.
Ablauf einer Vasektomie
Bevor eine Vasektomie durchgeführt werden kann, erfolgt ein ausführliches Beratungsgespräch beim behandelnden Arzt. Hierbei wird herausgestellt, ob diese Form der Verhütung die geeignete Methode ist. Sollte sich das als zutreffend herausstellen, kann der Eingriff ambulant erfolgen. Vorbereitend ist eine gründliche Rasur der betreffenden Region erforderlich. Anschließend erfolgt eine örtliche Betäubung. Der eigentliche Eingriff bei einer Non Skalpell Vasektomie dauert rund 15 Minuten. Bei einer klassischen Vasektomie ist mit einer Eingriffsdauer von rund 30 Minuten zu rechnen. Nach dem Eingriff kann der Patient wieder nach Hause und muss nicht stationär aufgenommen werden.
Im Anschluss an die Vasektomie wird das Kühlen der Körperregion empfohlen. Das lindert mögliche Schmerzen. Außerdem sollte zwischen ein und zwei Wochen kein Sport getrieben werden, um die optimale Wundheilung zu fördern. Direkt nach einer Vasektomie können sich noch befruchtungsfähige Spermien in der Samenflüssigkeit befinden. Diese überleben hier bis zu 12 Wochen. Daher ist kurz nach dem Eingriff eine weitere Methode der Empfängnisverhütung notwendig. In den Nachuntersuchungen ermittelt der behandelnde Arzt, wann keine befruchtungsfähige Spermien mehr vorhanden sind.