Die E-Gitarre wie auch die klassische Wandergitarre gehören zu den beliebtesten Musikinstrumenten in Deutschland. Von der Tonwiedergabe her ist die E-Gitarre auf einen Verstärker inklusive Lautsprecher angewiesen. Die Wandergitarre besitzt zwar einen Klangkörper, gerät jedoch beispielsweise gegenüber Bläsern und Schlagzeug ins Hintertreffen, weshalb auch sie zumindest dort, wo ein Stromanschluss vorhanden ist, oft mit einem Verstärker betrieben wird.
Grundsätzlich ist es jedoch die E-Gitarre, die ohne Verstärker nicht das ist, was sie sein soll, das Musikinstrument legendärer Stars des Rocks und des Pops, die mit ihr Geschichte schrieben. Nicht zu vergessen, die große Zahl jugendlicher Amateur-Musiker, die regelmäßig ihr Instrument am Verstärker einstöpseln. Doch was ist, wenn der Verstärker einmal streikt beziehungsweise ein Teil der Elektronik ihren Geist aufgibt? Dafür gibt es Webseiten im Internet, wie etwa Tubeampdoctor.com, wo sich alles findet, was ein Verstärker so braucht.
Woraus setzt sich ein E-Gitarrenverstärker zusammen?
Vereinfacht dargestellt sind es folgende Komponenten, die einen E-Gitarrenverstärker ausmachen:
- Verbindungskabel E-Gitarre zu Verstärker, 6,35-mm-Mono-Klinkenstecker
- Vorverstärker inklusive Lautstärkeregelung
- Klangregler
- Endverstärker
- Lautsprecher
- Netzteil mit Kabel und Stecker für die Stromversorgung
Im Detail wird die Sache etwas komplizierter, denn Verstärker ist nicht gleich Verstärker. So gibt es zum Beispiel reine Transistor-Verstärker oder auch Hybrid-Verstärker, mit Transistoren in der Vorstufe und Röhren in der Endstufe. Inzwischen ist auch die Mikrofon-Technik so weit, dass über sogenanntes Modeling der Ton der E-Gitarre direkt über ein Mikrofon abgenommen und mittels Rechner in Töne umgewandelt wird. Der Vorteil solcher Modeling-Amps besteht zum einen darin, dass der/die Gitarrist/in nicht mehr kabelgebunden ist, und zum anderen, das über den zwischen Mikrofon und Verstärker befindlichen Rechner weit mehr, künstliche, Töne erzeugt werden können als im herkömmlichen Verstärker.
Nach wie vor ist jedoch der Röhrenverstärker die Nummer 1 bei der Wahl von E-Gitarrenverstärkern. Nur mit einem Röhrenverstärker lässt sich dieses einzigartige Klangbild erzeugen, das die E-Gitarre zur Königin des Rock’n’Rolls machte. Künstler wie Jimi Hendrix oder Keith Richard schrieben so Musikgeschichte.
Warum ist die Röhre bei E-Gitarrenverstärkern so beliebt?
Während in der Elektronik fast überall andere Halbleiter dominieren, ist die Röhre zur Verstärkung analoger Signale nach Auffassung vieler E-Gitarrenspieler unersetzlich. Warum das so ist, lässt sich anhand eins Oszilloskops bildlich darstellen. Signale, die durch einen Röhrenverstärker gesendet werden, erhalten dabei zusätzliche geradzahlige Obertöne, die das Klangbild weich begrenzen, den Ton fließender machen und die Begrenzung durch die Ausgangsleistung abfedern. Transistoren hingegen begrenzen das Signal abrupt und lassen aufgrund der linearen Verstärkung nur ungeradzahlige Obertöne zu. Dieser Unterschied ist auch der Grund, warum Liebhaber der Schallplatte ebenso auf Röhrenverstärker setzen.
Kann ein E-Gitarrenverstärker selbst repariert werden?
Einen Gitarrenverstärker reparieren zu lassen, kann eine teure Angelegenheit werden. Fachfirmen, die sich damit beschäftigen, lassen sich Arbeitsstunden und Ersatzteile gut bezahlen. Mitunter kommt nach Abgabe eines Kostenvoranschlags spontan der Gedanke auf, doch lieber in einen neuen Verstärker zu investieren. Allerdings ist der oft schon lange genutzte E-Gitarrenverstärker für viele Musiker genauso wichtig wie die Gitarre selbst. Denn letztlich macht er den Ton, die Musik. Ein anderer Weg ist es, den Verstärker selbst zu reparieren. Für viele junge Musiker oft sogar die einzige Möglichkeit. Da ist es schon einmal von Vorteil, dass sich Ersatzteile für praktisch jede Marke im Internet finden und dies zum wesentlich niedrigeren Preis als im Fachgeschäft.
Vielleicht sind sogar die Eltern bereit, den Ersatzteilekauf zu finanzieren, denn die Eigenreparatur ist für den Sohn des Hauses nicht nur billiger, sie ist auch ein Erfahrungswert, der vielleicht sogar für das zukünftige Berufsleben Vorteile bringt. In der Eigenreparatur bereits erfahrene E-Gitarristen sind sich im Übrigen einig, dass die meisten Fehler nicht im, sondern an der Peripherie des Verstärkers auftreten. So ist etwa das Gitarrenkabel weit anfälliger für Schäden als die Vor- oder die Endstufe. Es ist also ratsam, bei der Reparatur des E-Gitarrenverstärkers nicht nach dem Motto: „Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht“ zu handeln.